Liebe Freundinnen und Freunde auf dem Weg der Kontemplation, liebe Interessierte in Nah und Fern!
Vor uns liegt eine besondere Zeit: der Advent. Auch wenn die Adventszeit in unserer Zeit eine besonders hektische ist, angefüllt mit vielerlei Besorgungen und Ablenkungen, lohnt es sich, uns von der spirituellen Ausrichtung dieser besonderen Zeit leiten zu lassen.
Traditionell war die Fastenzeit im Advent neben der Zeit vor Ostern eine der großen Fastenzeiten. Zwar ist davon heute wenig übrig geblieben und dennoch vermag uns die Adventszeit einen wichtigen Impuls für unser kontemplatives Unterwegssein hin auf Weihnachten zu geben.
Beim Fasten geht es darum nachzuspüren, worauf es wirklich in unserem Leben ankommt, ohne uns im Außen zu verlieren. Eine Zeit der Rückbesinnung auf das Wesentliche, eine Aufforderung einfacher zu leben, schlichter zu sein eröffnet sich uns. Alle die unter euch, die schon einmal eine Woche im Kloster Helfta waren, haben erlebt, wie viel in diesem Sinne Adventliches der Zeit in Helfta innewohnt. UND wissen um die Notwendigkeit diesen Aspekt der Rückbesinnung in unserem alltäglichen Leben einwurzeln zu lassen.
Natürlich werden wir in unserem alltäglichen Leben viel auch von außen bestimmt. Manches liegt nicht in unser Hand, wir sind Notwendigem unterworfen. Die Gefahr in unserem Leben besteht jedoch darin, dass der Bereich des Notwendigen, des Fremdbestimmten immer größer wird, je mehr wir uns hin zum Außen orientieren und je weniger unserer Sehnsucht nach einem Sinn erfüllten und guten Leben Raum geben. Nur wenn wir unsere eigentliche Bestimmung als Mensch genügen Raum geben, sind wir in der Lage, uns im Trubel des Alltags nicht zu verlieren. Wir werden empfänglich für dieses eine Leben, können uns dem Geborgen-sein im göttlichen Grund öffnen.
Dann geschieht Weihnachten in uns. Dazu lädt uns diese Adventszeit mit offenen Armen wieder ein. Diese Einladung anzunehmen, sie ernst zu nehmen, darin liegt unsere Aufgabe als kontemplative Menschen jetzt und hier.
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